Unprofessionelle Kita-Leitung: Wenn Führung zur Belastung wird

Die Leitung einer Kindertageseinrichtung ist weit mehr als eine Verwaltungsaufgabe. Sie ist Führungskraft, Fachberaterin, Krisenmanagerin und Vorbild – jeden Tag. Doch was passiert, wenn Kita-Leitungen nicht professionell arbeiten? Wenn Kommunikation, Klarheit und Verantwortung fehlen? Die Folgen sind gravierend – für das Team, die Kinder und die Eltern.

Die Rolle der Leitung: Schlüsselposition im System Kita

Kita-Leitungen tragen Verantwortung für die pädagogische Qualität, Teamprozesse, Elternarbeit und Organisationsstruktur. Sie sollen für Transparenz, Partizipation, Vertrauen und Verlässlichkeit sorgen. Ihr Führungsverhalten wirkt sich direkt auf die Qualität der pädagogischen Arbeit aus – und indirekt auf das Wohlbefinden der Kinder.

Merkmale unprofessionellen Führungsverhaltens

Wenn Kita-Leitungen nicht professionell handeln, zeigt sich das häufig in folgenden Aspekten:

-Intransparente Entscheidungen ohne Teamabsprachen
-Bevorzugung einzelner Kolleg*innen
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Keine klare Haltung bei Konflikten
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Vermeidung von Feedbackgesprächen oder Kritik
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Fachlich wenig präsent oder nicht auf dem aktuellen Stand
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Vernachlässigung von Teamentwicklung und Fortbildung
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Keine Reflexion des eigenen Führungsverhaltens

Auswirkungen auf das Team: Unmut, Fluktuation und Überlastung

Ein unprofessionell geführtes Team leidet oft unter fehlender Orientierung, mangelnder Wertschätzung und emotionalem Druck. Es kommt zu:

-Demotivation und Rückzug engagierter Fachkräfte
-Lästereien, Cliquenbildung und Misstrauen
-
Häufigen Krankmeldungen und Kündigungen
-
Überforderung durch fehlende Struktur oder chaotisches Krisenmanagement

Gute Teamarbeit entsteht nicht zufällig – sie braucht eine Leitung, die strukturiert, moderiert und reflektiert.

Leidtragende Kinder: Wenn Führung versagt

Fehlende Struktur und Unsicherheiten im Team wirken sich auch auf die Kinder aus. Sie erleben:

-Unklare Regeln und widersprüchliche Erwartungen
-Ständige Bezugspersonenwechsel
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Unruhige, angespannte Gruppenatmosphäre
-
Weniger gezielte Förderung und individuelle Begleitung

Kindliche Entwicklung braucht Sicherheit – und die beginnt bei einer gut funktionierenden, professionell geführten Einrichtung.

Elternarbeit leidet unter schwacher Leitung

Auch Eltern spüren die Folgen unprofessioneller Leitungsarbeit. Sie erleben:

-Unzuverlässige Kommunikation
-Wenig Einbindung in wichtige Entscheidungen
-
Konflikte, die nicht professionell moderiert werden
-
Verlust des Vertrauens in die Einrichtung

Die Kita ist für viele Familien ein zentraler Lebensbereich. Eine schwache Leitung beschädigt die Eltern-Kita-Beziehung nachhaltig.

Ursachen: Warum Kita-Leitungen scheitern

Nicht jede Leitung ist ungeeignet – viele geraten in Strukturen, die sie überfordern. Ursachen für unprofessionelles Handeln sind oft:

-Unzureichende Leitungsausbildung oder fehlende Führungskompetenz
-Zeitmangel durch zu hohe Verwaltungs- und Gruppentätigkeit
-
Fehlende Unterstützung durch Träger oder Fachberatung
-
Persönliche Überforderung oder mangelnde Selbstreflexion

Führung braucht Qualifikation – und kontinuierliche Begleitung.

Was professionelle Leitung ausmacht

Gute Kita-Leitungen zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:

-Klarheit in der Kommunikation und transparente Entscheidungen
-Empathie, aber auch Durchsetzungsfähigkeit
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Verantwortungsbewusstsein und Konfliktfähigkeit
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Fachliche Orientierung an aktuellen Standards
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Partizipative Teamführung und kontinuierliche Entwicklung
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Selbstreflexion und Bereitschaft zur Fortbildung

Professionelle Leitung ist lernbar – aber sie braucht Zeit, Raum und systemische Unterstützung.

Fazit

Eine Kita steht und fällt mit ihrer Leitung. Unprofessionelles Führungsverhalten bleibt nicht folgenlos: Es schwächt das Team, verunsichert Kinder und entfremdet Eltern. Wer frühkindliche Bildung ernst nimmt, muss die Führungsqualität in Kitas ins Zentrum rücken – mit klaren Standards, guten Qualifizierungswegen und einer Kultur der Verantwortung.

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